Am 16. Juni endete der Erste Internationale Liedwettbewerb „Bolko von Hochberg“ mit einem wunderschönen Finale im Gerhart Hauptmann Theater. Wie ist es gelaufen und welche Perspektiven eröffnen sich für dieses neue „Musikfest“ in der Europastadt?
Ein Relief am Giebel der Stadthalle zeigt Orpheus, der Dichter und Musiker der mit seinem Gesang Bestien besänftigen und sogar den Gott der Unterwelt berühren konnte, beim Abschied von Euridice. Denn der Gesang, die menschliche Stimme mit der schlichten Begleitung einer Leier – und das Klavier ist eine große Leier – ist wirklich in der Lage, Seelen zu berühren und letztlich zu heilen. Das Lied hat diese besondere Kraft, vielleicht mehr als die Oper: Denn der Text, den der Sänger zu interpretieren hat, stammt meist aus der Feder eines großen Dichters. Es verbindet sich die Kraft der Poesie mit der Kraft der Musik zusammen. Zwei sind es auch, die diese Kunst im Einklang beherrschen und zusammen versuchen sie die perfekte Interpretation zu erreichen. Der Pianist und der Sänger: das Duo.
Die Idee eines neuen Wettbewerbes
Michael Ernst schrieb in seinem Bericht vom 10. Juni, dass es schon viele Liedwettbewerbe gibt und dieser neue „nur noch einer“ sei. Der Unterschied wäre jedoch, dass es in einer Europastadt, in zwei Ländern (wieder „zwei“) stattfindet, also eine übernationale Dimension hat. Aber es gibt keinen anderen Wettbewerb, der ein bestimmtes Thema hat (in diesem Jahr "Hellas"). Und schließlich gibt es keinen, der für ein bestimmtes Denkmal entworfen wurde. Bei diesem Wettbewerb ging es um die Stadthalle. Ein Musentempel, das glückliche Ende vieler Bemühungen seines Gründers Bolko von Hochberg: Er steht heute direkt an der Europabrücke und hat die beste Akustik der Region. Dieser Orpheus auf dem Giebel ist sein Schicksal und soll bewirken, dass der Liedwettbewerb das Denkmal wieder zum Leben erweckt.
Gegen alle Stimmen, die seit Jahren wiederholen, dass die Kosten für die Nutzung der Stadthalle für eine Kleinstadt unerschwinglich sind, sagen wir laut, dass aus dem Erbe, das uns unsere Mütter und Väter hinterlassen haben, allein aus diesem Schatz wir Wohlstand schöpfen können. Wir sind dafür verantwortlich, wir pflegen es und es schenkt uns seine Gaben und Segnungen. Die renovierte Stadthalle wird eine enorme Bereicherung für die Region sein.
Unter dieser Prämisse ist es besser zu erklären, dass bei so vielen Schwierigkeiten schon vor Beginn der Veranstaltung alles unter „einem guten Stern“ zu stehen schien. Die Pandemie brachte alles durcheinander, die Jury musste wechseln, viele Teilnehmer mussten absagen, die Suche nach Sponsoren war schwierig: Doch für jedes Problem tauchten Lösungen auf und wohlwollende Menschen halfen: Für die Stiftung des 1. Preises fanden wir in Ottobrunn Unterstützung. Der Bürgermeister der Gemeinde Ottobrunn reiste sogar persönlich mit der Tochter von Herrn Dr. Speckner (dessen Name der 1. Preis trug) und dem Stadtrat Herrn Dieter Wax, der 4000 Euro aus eigener Tasche für den Preis spendete, an. Herr Joachim Mühle und Herr Lange fanden kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Landratsamt das Projekt interessant und stifteten den 2. Preis (4000€) mit Hilfe der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien und die Stadt Görlitz stiftete den 3. Preis in Höhe von 2000€. Wie durch ein Wunder fanden wir einen 16-jährigen Studenten, der eine Leidenschaft für das Filmen hatte, und er übernahm die Dreharbeiten für das Finale und das Halbfinale. Die Kinder eines Freundes des Vereins, Herrn Sroka - übernahmen die Assistenz. Wenige Monate vor dem Wettbewerb hat der fünf Jahre alte Verein drei Spenden erhalten: Herr Markhard Schnabel, Herr Klaus-Dieter Mende und das Kaufhaus Görlitz. Es war alles Glück, was sich immer zeigt, wenn jemand an eine gute Sache glaubt.
Die Jury
Am 12. Juni, einem sonnigen Tag um 14 Uhr, versammelten sich die Juroren im Dom Kultury. Die meisten waren am Vortag angereist und übernachteten im eleganten Hotel Via Regia, das auch Sponsor des Wettbewerbs war. Wir kannten bereits Prof. Britta Schwarz (Projekt „Schlesischer Apollo“) sowie den Dirigenten der Sudetenphilharmonie, mit der Eleni Ioannidou bereits mehrfach als Sängerin zusammengearbeitet hatte.
Bartosz Zurakowski war ein Segen für den Wettbewerb, da er nicht nur Dirigent, sondern auch Manager ist und wie Eleni Ioannidou die wichtige Rolle des „Impresarios“ für die neue Sängergeneration versteht. Durch Festivals und Konzertveranstaltungen führt der erfahrene und kluge Impresario die jungen Künstler auf einen guten Weg und entdeckt die zukünftigen Stars. Während wir uns vor Dom Kultury mit Bartosz unterhielten, sahen wir den berühmten Liedbegleiter und Pianisten Alexander Schmalz auf einem Fahrrad zu uns radeln.
Dieser erste Eindruck eines berühmten Künstlers, der so bescheiden und menschlich auftritt, war auch ein positives Omen. Nicht viel später erschien im Dom Kultury eine elegante, lächelnde Frau, Prof. Ewa Biegas, eine berühmte Sängerin und Leiterin einer ebenso berühmten Gesangsklasse an der Kattowitzer Musikakademie. Und schließlich war zwischen uns der Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Athen, Alexandros Charkiolakis, mit seinem großen musikalischen Wissen und seinem ebenso bescheidenen wie freundlichen Auftreten. Ulrich Kern, in Görlitz tätiger Dirigent, kam mit seinem Lächeln und Wohlwollen: Diese Jury traf sich dann und fühlte sich sofort wie ein Freundeskreis.
Es wird gesagt, dass dies bei Wettbewerben nicht immer der Fall ist und dass es oft zu großen Auseinandersetzungen und Kriegen zwischen den Juroren kommt. Das ist uns nie passiert. Wir haben uns bis zum letzten Moment sehr gut verstanden, auch wenn unsere Meinungen sehr unterschiedlich waren. Die Ergebnisse - wie wir sie nach der Ermittlung des Mittelwerts aus unseren Bewertungen erhalten haben, liessen uns alle sehr zufrieden. Nun, der Präsident der Jury war auch hilfreich bei der Überwindung verschiedener Probleme, die während dieser ersten Ausgabe auftauchten. Alle Juroren überhaupt waren sehr nett zu Organisatorin Eleni Ioannidou und halfen mit guten Ratschlägen, damit alles gut läuft.
Das Schönste war der Abschied und auch danach: Die Juroren meldeten Tausende von Empfehlungen für die nächste Ausgabe in Nachrichten und E-Mails und versprachen, dass sie Sonderpreise finden würden – Konzerte für die Preisträger der nächsten Ausgabe.
Wir haben uns entschieden, die Jury nach Möglichkeit so zu belassen, wie sie dieses Jahr war. Frau Strusinska muss möglicherweise auf die Position von Herrn Ulrich Kern zurückkehren, da er sie in diesem Jahr ersetzt hat.
Die Teilnehmer
Etwa einen Monat vor Beginn des Wettbewerbs war die "Pandemie" der Absagen der Teilnehmer alarmierend. Von den im Dezember 2020 ausgewählten 90 Teilnehmern waren es im Januar 2022 rund 70, am 1. Juni 40, Tendenz fallend. Das machte uns Sorgen, aber auch dafür hatte der gute Stern gesorgt. Am dritten Wettbewerbtag dachte Eleni Ioannidou erleichtert, dass 60 Teilnehmer schwer zu bewältigen sein würden. Als schließlich 23 Duos übrig blieben, war das die richtige Zahl!
An alle Teilnehmer gaben wir unsere Handynummern an, damit eventuelle Probleme schneller gelöst werden konnten. Aber an diesem dritten Tag haben wir viel zu viele Nachrichten bekommen: In einem der Hotels wurde kein Englisch gesprochen, wo kann man proben? Der Zug hat Verspätung, können wir später singen? - Eines haben wir gelernt: Damit ein Wettbewerb gut läuft, braucht es wirklich eine überschaubare Teilnehmerzahl... und mehr Preise! Dann sind alle glücklich. Veranstalter und Musiker.
Mit Bedauern haben sich viele herausragende Teilnehmer, die wir gespannt erwartet haben, zurückgezogen. Da waren Duos wie Tandl-Jöbstl, Bella Adamova, Nils Wanderer, Hyseong Kang, Clarke Ruth, Elisabeth Wrede oder interessante griechische Künstler wie Georgios Iatrou oder Antigoni Chalkia. Aber mit welcher Erleichterung erfuhren wir, dass Künstler wie Vincent Kusters/Charlie Bo Meijering aus den Niederlanden Richtung Görlitz angereist waren, oder Tchakarova-Zalenga, Benjamin Sattlecker aus Österreich mit einem neuen Pianisten und Remy Burnens mit Clémence Hirt sogar aus der fernen Schweiz – und die beiden Amerikaner Nathaniel Kondrat und Jeremy Osborne, Annie Fassea aus Athen und sogar Karola Pavone, eine der wichtigsten jungen Liedsängerinnen Deutschlands, reiste trotz Absage ihres Liedbegleiters zu uns nach Görlitz. Und Ludwig Obst aus Berlin, talentierter Sänger, mit Stefan Paul. Elena Patsalidou und Georgia Tryfona mit Danae Vritsiou, treue Mitarbeiter bereits im Song of Hellas-Projekt, und Jakub Borgiel, der 23-jährige Wunderstudent aus Kattowitz... Anna Graf und Uli Bützer reisten auch, Jan Bukowski und Zuzanna Ciszewska aus Hannover und Kamila Goik aus Katowice! Alle diese Künstler konnten kommen und wurden die ersten Teilnehmer des Internationalen Lied Wettbewerbes Bolko von Hochberg: Da viele von ihnen zu großen Stars werden, sind wir stolz.
Die Jury hat unseren Wunsch respektiert, so viele als möglich Halbfinalisten und Finalisten zu wählen. Tatsächlich haben wir aus den 23: 18 Halbfinalisten ausgewählt, von denen 12 Finalisten waren. Jedes Duo hat dafür ein 20-minutiges Programm vorbereitet.
Die Partner
Bevor wir zum Bericht des Finales kommen, zwei Bemerkungen zur Zusammenarbeit mit unseren beiden Partnern: dem Theater und Dom Kultury. Wir wollen nicht undankbar sein, denn es ist ein Glück, in so schönen Räumen etwas organisieren zu können. Und doch könnte es etwas mehr Unterstützung von den beiden Partnern geben. Nichts wurde kommuniziert: Über die eigenen Kanäle, ob Newsletter oder Social Media, Plakate oder sonstiges: Sie hielten die Veranstaltung fast geheim. Hilfe bekamen wir nur vom MDR, der am Tag vor dem Wettbewerb zu uns gefahren ist und uns interviewt hat. Und in der Sächsischen Zeitung ist ein Artikel von Frau Ines Eifler erschienen. Die von uns eingeladenen Politiker oder Ämteträger (außer dem Bürgermeister von Ottobrunn) sagten alle ihre Teilnahme ab. So vergingen die ersten Tage des Wettbewerbs und die wunderbaren Sänger sangen vor leeren Stühlen. Am zweiten Tag kontaktierte mich die Bibliothek in Zgorzelec und ich bekam die Gelegenheit, sie zu bitten, ein bisschen Werbung zu machen. Am dritten Tag hatten wir also 10-15 Besucher, die alle beeindruckt waren. Leider stellte uns das Theater vor eine weitere Schwierigkeit. Sie erlaubte den Sängern nicht, das Theater zu betreten: "Der Portier war nur für die Arbeiter des Theaters verantwortlich". So mussten meine Assistenten an der Tür warten, anstatt sich um die Teilnehmer zu kümmern, und sogar ich musste aus der ganzen Stadt zum Theater rennen, weil die Sänger draußen saßen und nicht reingelassen wurden. Wir empfanden diese Geste äußerst unfreundlich und sind fast entschlossen, die nächste Ausgabe nicht im Theater zu machen. Die Akustik im Theater ist übrigens genauso unfreundlich den Sängern, im Dom Kultury auch. Beide Orte sind für Gesang nicht geeignet. Aber kommen wir zum Finale.
Die Gäste
Neben den Gästen aus Ottobrunn besuchte uns Herr Sven-Alexis Fischer, ein treuer Freund des Vereins seit wir das Projekt „Anna Teichmüller“ (seine Tante) durchgeführt haben: Er ist ein sehr guter Musikkenner. Prinz von Preußen folgte unserer Einladung und schließlich der Bürgermeister von Zgorzelec Herr Gronicz, Herr Mühle vom Landratsamt, Frau Risy von der Sparkassenstiftung (Sponsoren), Frau Fugmann als Vertreterin der Sparkasse (auch Sponsor) und Lauren Leidermann, Ideengeberin des Preises war Ibolyka Slotwoski dabei. Im Halbfinale und Finale war schließlich Herr Klaus-Dieter Mende dabei, der mit einer großzügigen Spende auch den Blumenschmuck für den Wettbewerb übernahm. Die Hilfe, die wir bekommen haben, war wirklich toll von allen Seiten (der gute Stern).
Anja Uhlemann moderierte sympathisch und kompetent durch den Abend und diskutierte während der Jurysitzung mit den Sponsoren.
Finale
Die Musiker haben sich wunderbar vorbereitet. Yuto Kiguchi war schon um 8 Uhr zum Üben im Theater. Viel Schubert und viel Kasassoglou wurde an diesem Abend gesungen, und sogar mehrmals das schöne Lied „Gute Nacht“ von Bolko von Hochberg.
Aus einem unerklärlichen Grund (der Stern des Wettbewerbs) waren die Favoriten Kusters-Meijering oder Zalenga-Tchakarova nicht in Bestform: das verwandelte das Finale zu einem echten Thriller und brachte heftige Diskussionen danach. Schließlich vergab die Jury die Preise mit großer Einstimmigkeit an die drei Duos, die in den drei Phasen eine gute stabile Qualität gezeigt und natürlich viel Potenzial als Musiker hatten. Vassia Alati ist eine herausragende Sopranistin, eine wunderschöne Stimme, die mit Weisheit und Charisma geführt wird. Sie beeindruckte seit ihrem ersten Auftritt, und nicht nur die Juroren. Yuto Kiguchi erhielt als Pianist von allen Teilnehmern die höchste Punktzahl: am Ende bekam er auch den Preis für den besten Pianisten. Vassia hatte wirklich eine Opern-, keine Lied-Stimme. Aber wie Ewas Biegas sagte, „um ein Lied zu singen, muss man intelligent sein“: Mit Vassia Alati haben wir eine Opernsängerin, die so intelligent ist, dass sie als Liedsängerin überzeugen kann. Zu hören ist der Mathematiker, der mit einer Traviata-Stimme wunderbar Schubert singen kann. Die Fülle der Stimme machte vielleicht, dass es für sie nicht so einfach war, das "piano" so schön zu gestalten, wie es für andere eher typische Liedsängerinnen der Fall ist, aber sie wird definitiv daran arbeiten können. Charisma, gute Ausstrahlung, Bühnenpräsenz und sehr gute Technik haben uns alle überzeugt.
Wir müssen zugeben, dass es nicht wenige charismatische Teilnehmer gab, die diese erste Ausgabe des Wettbewerbs zu einem musikalischen Ereignis machte. Vieles davon ist auch im Nachhinein in Fabian Menzels Videos (auf dem YouTube-Kanal) zu erleben.
Karola Pavone war auch sehr charismatisch. Auch Annie Fassea hatte mit Dimitra Kokkinopoulou ebenfalls das "gewisse Etwas". Mit Großzügigkeit geben die griechischen Frauen dem Publikum Stimme und Interpretation. Annie Fassea hat einen sehr persönlichen Interpretationsstil: Sie tanzt mit ihrem Körper, mit ihrer Stimme, sie spürt mit jeder Zelle ihres Körpers, was sie singt. Der Verein verlieh ihr den Sonderpreis für die beste „Dramatische Darbietung“. Remy Burnens und Benjamin Sattlecker hatten die gleiche besondere warme Ausstrahlung. Remy Burnens (Begleiterin Clémence Hirt) war der einzige Tenor im Finale: auch eine Opernstimme Rossiniana: er hat sein Programm mit großer Intensität und sehr intelligenter Interpretation vorbereitet, dazu verfügt er über eine magnetische Präsenz; wir haben dem Duo den dritten Preis verliehen. Die Schönheit der Baritonstimme von Benjamin Sattlecker, der zusammen mit Alexandra Helldorff (mit der starken Persönlichkeit einer Dirigentenin) auch ein sehr gutes und interessantes Programm vorbereitet hat, hat uns vom ersten Moment an gefangen genommen. Das Timbre, warm und melancholisch zugleich, aber auch mit einer gewissen Erotik, ist etwas ganz Besonderes für das Lied. Das Duo erhielt den zweiten Preis.
Und nun kommen wir zu noch zwei Finalisten des Abends, die nicht Preisträger wurden, ohne von Verlierern sprechen zu können. Vom Talent von Doriana Tchakarova und Eva Zalenga, oder dem Charisma von Vincent Kusters und Charlie Bo Meijering wurde nichts genommen, wenn die zwei Duos es zu den Preisen nicht geschafft haben. Die Akustik des Theaters war nicht gut, die Musiker waren nicht in bester Form, und leider in einem Wettbewerb ist genau das was man bewertet. Diese 20 Minuten. Jeder Ton der nicht die Erwartungen trifft, die jemand von einem großem Künstler hat, wird bestraft. Manche finden es ungerecht, aber es ist so: je talentierter, desto grösser die Verantwortung und der Druck. Aber wenn dieses Talent nicht gewinnt, das macht für seine Grösse nichts aus!
Wieviele Wettbewerbe hat eine Callas gewonnen? Es gibt solche Fälle wie Ivo Pogorelich im Chopin Wettbewerb. Oder Evgeny Bozhanov. Ähnliche Qualität empfindet man bei Kusters/Meijering Duo. Vincent Kusters ist ein großer Interpret. Mit Potenzial, natürlich, da er noch sehr jung ist. Mit Intelligenz wählt er jede Farbe für jede Phrase: man erkennt wo die Melancholie, wo der Zorn, wo die Liebe, wo die Erlösung ausgedruckt werden muss. Kusters scheint trotz jungen Alters eine Lebenserfahrung zu besitzen die ihn sehr empfindsam macht. Kusters mit Meijering berührt wie der Orpheus am Anfang unseres Textes. Auch der Bürgermeister von Ottobrunn, der Stifter des 1.Preises war schwer begeistert: der sehr kultivierte Herr Loderer hat sich sogar erinnert an das Gedicht was er in der Schule lernte "Prometheus": "wie perfekt konnte er diesen Text interpretieren" sagte er. Kusters empfindet die Seele Schuberts in einer unerklärlichen Weise. Der Verein gab an das Duo einen Sonderpreis "für die beste Interpretation eines Schubert Liedes".
Auch das Duo Shu Lin-Helena Popovic blieb trotz einer herausragenden Leistung ohne Preis. Perfekte Technik für die chinesische Sopranistin, perfekte Klavierbegleitung für die serbische Pianistin. Aber Sven Alexis Fischer überreichte ihnen seinen persönlichen „ersten Preis“. Beindruckend waren auch der junge Bariton Jan Bukowski (mit Eunkyeong Kim) der ebenfalls einen Sonderpreis für "vielversprechenden Nachwuchskünstler" vom Verein Ars Augusta bekam.
Leider war es für die Sänger, die keinen eigenen Begleiter hatten, schwierig, mit den Duos mitzuhalten. Deshalb überlegen wir, die nächste Ausgabe nur noch für Duos zu öffnen.
Unter dem Stern des Wettbewerbs mögen all diesen Künstlern schöne und leuchtende weitere Wege eröffnet werden. Wir für unseren Teil werden sie so gut wie möglich ermutigen. Bereits nach dem Konzert von Vassia Alati und Yuto Kiguchi in Ottobrunn am 17. September wird Vincent Kusters am 2. Oktober mit Doriana Tchakarova im Schloss Fürstenstein - Schloss Hocherg - in einem mit Schlesien verbundenen Repertoire auftreten: Joseph v. Eichendorff und Bolko. Weitere Liederabende sind geplant.
Die Sponsoren
Nichts wäre möglich ohne folgende Sponsoren: Gemeinde Ottobrunn, Herr Dieter Wax, Landratsamt Görlitz, Stiftung Sparkasse-Oberschlesien, Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, Stadt Görlitz, Kaufhaus Görlitz, Best Western Hotel Via Regia, Herr Klaus-Dieter Mende, Herr Markwart Schnabel, Bechstein Manufaktur und die freundliche Zusammenarbeit mit der evangelischen Innenstadt-Gemeinde. Danke vom Herzen!
Die unscheinbaren "Helden"
Ohne sie wäre es viel schwieriger, diesen Wettbewerb zu dokumentieren. Vielen Dank an Heinz Müller für die hervorragenden Tonaufnahmen von fünf Tagen und Fabian Menzel für die Videos des Finales und Halbfinales. Jetzt kann die ganze Welt dieses Ereignis bewundern. Danke auch an Krzysztof Knitter für die Grafiken der Poster und die Fotos, sowie an Matthias Wehnert für die Fotos!
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