Nach zweijähriger Vorbereitung und pandemiebedingten Problemen beginnt am 12. Juni gegen 14 Uhr im städtischen Kulturhaus in Zgorzelec (Miejski Dom Kultury) offiziell die Veranstaltung, die der Verein Ars Augusta als gute Alternative zum ehemaligen „Schlesischen Musikfest“ ansieht, das Bolko von Hochberg vor hundert Jahren in der Stadthalle organisierte. Das wunderschöne Denkmal direkt an der polnisch-deutschen Grenze, besitzt eine phänomenale Akustik, ideal geeignet für das zarte Musikgenre „Lied“, bei dem Nuancen und ruhige Passagen sehr wichtig sind.
Dieses Kunstlied ist Gegenstand des Wettbewerbs, der international auch als „Lied“ in deutscher Sprache bekannt ist, weil die Kultur dieser Art des Singens im 19. Jahrhundert vor allem in Deutschland/Österreich verbreitet war. Obwohl jedes Land dem Welterbe Liedjuwelen schenkte: Polen auch, zum Beispiel Chopin und Moniuszko, Szymanowski, Karłowicz oder Feliks Nowowiejski, dessen „Song of Sappho“ zum Repertoire des diesjährigen Wettbewerbs gehört.
Am Giebel der schönen Stadthalle, die derzeit saniert wird, befindet sich ein Relief mit Orpheus, dem Dichter, der sich mit seiner Harfe von Eurydike verabschiedet. Im Juni wird es für 50 Sänger aus aller Welt, begleitet von ihren Pianisten, dasselbe sein, wenn sie ihre menschlichen Emotionen durch die Kraft der Musik ausdrucken.
Dementsprechend widmet sich das Repertoire der ersten Ausgabe des Wettbewerbs dem Ideal „Hellas“: Griechenland als Inspirationsquelle für die Künstler Europas. Das sind Dichter wie Friedrich Hölderlin, Johann Wolfgang v. Goethe, Lord Byron und Friedrich Schiller, Juliusz Słowacki oder der englische Dichter Percy Bysshe Shelley, der in seinem Drama Hellas schrieb:
“We are all Greeks. Our laws, our literature, our religion, our arts have their root in Greece”- Percy Bysshe Shelley ,"Hellas"
Wir sind alle „Griechen“: weil unsere Poesie und Musik, Philosophie, Bildung, Politik, unsere Demokratie in der Kultur eines kleinen Landes am Rande Europas verwurzelt sind. Diesem Ideal ist die erste Ausgabe des Wettbewerbs gewidmet.
In Görlitz-Zgorzelec zwischen 12. bis 16. Juni werden Lieder von Schubert und Brahms erklingen, aber auch von Ravel und Debussy, Feliks Nowowiejski und dem griechischen Komponisten Kasassoglou und sogar das Lied „Gute Nacht“. von Bolko v. Hochberg, dessen Gedicht aus der Sammlung von Emanuel Geibel „Athen“ stammt.
Programm - Teilnehmer
Rund 50 Sänger und 50 Pianisten aus aller Welt kommen zum Wettbewerb nach Görlitz. Ihre Biographien und Programme sowie der Zeitpunkt des Auftritts sind auf der Website des Wettbewerbs (www.lied-competition-goerlitz.net) zu finden. Alle Phasen des Wettbewerbs sind öffentlich. Im Kulturzentrum sogar bei freiem Eintritt. Das Halbfinale und das Finale im Gerhart Hauptmann Theater mit einer Eintrittskarte oder einer Tageskarte, die an der Theaterkasse erworben werden kann.
Jury
Der Jury dieser ersten Ausgabe gehören Koryphäen aus aller Welt an, die mit unserer Region verbunden sind: Prof. Alexander Schmalcz, bekannter Liedbegleiter und Dozent an den Musikhochschulen Leipzig und Berlin. Britta Schwarz, Altistin und Dozentin an der Hochschule für Musik Dresden, Prof. Ewa Biegas, Sopran und anerkannte Dozentin an der Musikakademie in Katowice. Aus Oppeln kommen Bartosz Żurakowski, Chefdirigent der Sudetenphilharmonie, und aus Dresden Ulrich Kern, stellvertretender Chefdirigent des Gerhart-Hauptmann-Theaters. Das griechische Element wird durch den Direktor der Gesellschaft der Freunde der Musik in Athen, den Musikwissenschaftler Alexandros Charkiolakis, und Eleni Ioannidou, Sopran, Initiatorin des Wettbewerbs und künstlerische Leiterin, vertreten.
Schirmherrschaft
Unser besonderer Dank gilt der Stadt Görlitz und der Botschaft der Hellenischen Republik in Berlin, die die Schirmherrschaft über diese wichtige Veranstaltung übernommen haben.
Preise
Unter dem Titel „Preis Dr. Herbert Speckner“ der Gemeinde Ottobrunn, der Erste Preis von 6.000 Euro wurde von der Gemeinde Ottobrunn in München gestiftet, einer mit Griechenland verbundenen Stadt, zum Gedenken an Dr. Herbert Speckner, der Philhellene, der viel für das König-Otto-Museum in Ottobrunn getan hat. Auch der Bürgermeister der Stadt Ottobrunn, Herr Loderer, wird beim Finale anwesend sein und den Preis persönlich überreichen, ebenso wie die griechische Botschafterin aus Berlin, Frau Marinakis.
Der Kreis Görlitz und die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien vergeben den zweiten Preis in Höhe von 4.000 Euro.
Die Stadt Görlitz stiftet den dritten Preis in Höhe von 2.000 €.
Ein Sonderpreis in Höhe von € 1.000,- für die beste Pianistin, trägt den Namen der jüdischen Pianistin aus Görlitz „Ibolyka Slotowski“, teilweise finanziert durch Spenden der Nachkommen der Pianistin in den USA, teilweise durch Spenden von Görlitzer Bürgern.
Neben Geldpreisen haben die Gewinner die Möglichkeit, an Konzerten in der Sudetenphilharmonie in Wałbrzych, im Wolf-Ferrari-Haus in Ottobrunn und in der Neuen Lausitzer Philharmonie teilzunehmen.
In dieser Weise, bietet der Wettbewerb nicht nur Förderung für die europäische Kultur und Völkerverständigung und die internationale Ausstrahlung unserer Region, sondern auch eine Unterstützung für junge Musiker in ihrer beruflichen Laufbahn.
Sponsoren
Bolko von Hochberg war damals nicht nur ein wunderbarer Komponist, der auf Schloss Książ bei Wałbrzych geboren wurde, und ein talentierter künstlerischer Leiter des Königlichen-Schauspielshauses in Berlin und der Festspiele in Görlitz-Zgorzelec. Er war auch ein wichtiger Förderer der Kultur, und in unserem Fall sind es auch die Menschen und Institutionen, denen wir von ganzem Herzen danken möchten.
Neben den Stiftern der oben genannten Auszeichnungen sind die Hauptsponsoren des Wettbewerbs:
Stiftung Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien
Kaufhaus Görlitz
Best Western Hotel über Regia
Wir laden Sie herzlich zum Liederfest ein, dem Ersten Internationalen Lied Wettbewerb „Bolko von Hochberg“ zwischen 12 und 16 Juni in Görlitz-Zgorzelec.
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