Sachsens opern-schätze Entdecken!
"Il re pastore": eine Entdeckung aus der Königlichen Musiksammlung in SLUB Dresden.
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
Projekt Nr. 2022/REC/0176
Ergebnisse
Gegenstand des Forschungsprojekts waren zwei Opern aus der Königlichen Privaten Musiksammlung, die sich in der Sächsischen Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) befinden. Dieser reiche Notenfundus umfasst die Musiksammlungen der Kurfürstinnen Maria Josepha von Habsburg und Maria Antonia Walpurgis, die Sammlungen Augusts des Starken und seines Sohnes August III., König von Polen, sowie weitere Opernsammlungen der Schlossbibliothek in Oels, die für unsere Region wichtig sind. Auf der Website dieser Sammlung (https://hofmusik.slub-dresden.de) lesen wir:
„Unter den rund 2.300 Musikstücken gibt es viele, die der Forschung und Praxis bisher verborgen geblieben sind.“ Es bleibt also die Aufgabe der nächsten Generationen von Musikern, Forschern und Theatermenschen, sich mit diesem wichtigen Erbe auseinanderzusetzen, es zu studieren und neu aufzuführen.
Der gemeinnützige Verein Ars Augusta e.V. und seine Gründerin Opernsängerin Eleni Ioannidou haben sich dieser Aufgabe seit vier Jahren verschrieben. Im Jahr 2017 wurde dafür ein kleines polnisch-deutsche Barockensemble gegründet. 2018 begann man mit der Recherche und Transkription eines ersten Werkes aus dieser Sammlung, dem Drama per musica des Venezianers Antonio Lotti „Giove in Argo“(Dresden 1719).
Eine nächste Entdeckung einer Barockoper aus dem Erbe der Region im Jahr 2021 ("Issipile" von Antonio Bioni) brachte uns in Kontakt mit dem sehr bedeutenden Dichter Pietro Metastasio, dessen Libretti die Vorlage für viele Opern aus dem Musikerbe Dresdens sind, insbesondere von Johann Adolf Hasse. Der damals bedeutendste Dresdner Komponist schrieb etwa 40 Opern nach Metastasios Libretti, von denen viele in Hubertusburg und ihre zweite Fassung später in Warschau uraufgeführt wurden.
Unter den zahlreichen noch nie aufgeführten Opern von Hasse, deren Partituren in der SLUB liegen, haben wir diesmal die Oper „Il re pastore“ ausgewählt. Grund dafür war das hervorragende Libretto mit der politischen und moralischen Botschaft sowie die Tatsache, dass Gluck und Mozart den Stoff ebenfalls komponierten.
Gleichzeitig wollten wir ein anderes Werk recherchieren, die Oper "Il re pastore" die im selben Jahr (1762) in Dresden der unbekannte Komponist Johann Christoph Richter aufführte. Wo? Warum? Und wer war Richter?
Wir erhofften uns mit dieser Recherche Informationen zur Geschichte der Oper in Dresden zu gewinnen und vor allem der Oper in deutschen Sprache. Die deutsche Oper ist mit Sachsen verbunden (1627 "Dafne" von Heinrich Schütz und Martin Opitz gilt als die erste deutsche Oper). Unter welchen Umständen komponierte der unbekannte Hoforganist Johann Christoph Richter die Oper „Il re pastore“ auf Deutsch im Dresden der katholischen Könige von Polen, ein Jahr vor dem Ende Ihrer Ära?
Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit sind sehr interessant und spannend gewesen.
Herzlichen Dank für die Unterstützung von Herrn Francois Hou, für die Partituren der Arien aus der Oper von Johann Adolf Hasse "Il re pastore" aus dem Jahr 1762. Wir empfehlen den Besuch seiner Website über Johann Adolf Hasse : https://ilsassone.wordpress.com