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Der Schlesische Apollo

Die Madrigale im Programm des Konzertes

1

Heinrich Schütz

Itzt blicken durch des Himmels Saal
SWV 460

SSATB 2vl, Bc

7:30

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Nachtklage

Martini Opicii Teutsche Poemata, hg. von Zincgref, Straßburg (Eberhard Zetzner) 1624.

Jetzt blicken durch deß Himmels Saal

Die güldnen Sternen allzumal,

Ich bin ohn' Hoffnung gantz allein,

Ich wach', und Andre schlaffen ein.

​

Du, Jungfrau, liegest in der Rhu

Und hast die stoltzen Augen zu;

Du bläsest durch den rothen Mundt

Das süsse Gifft, so mich verwundt.

​

Du denckest nicht an meine Noth,

Noch an den süssen Liebesgott,

Der mein Gemüt' und Sinn hat bracht

In deine Hand und grosse Macht.

​

Ich lieg' an deiner tauben Thür,

Ob ich doch möge kommen für

Und diesen unbewegten Sinn

Durch meine Bitte zu mir ziehn.

​

Was sonst bey Tag' irrt hin und her,

Die schnellen Fisch' und auch ihr Meer,

Sind sicher, geben sich zu Rhu,

Ich bringe nur kein Auge zu.

​

Die Threnen ruff' ich Zeugen an

Damit ich dich nicht zwingen kan,

Die Threnen, so ich dir zur Schand'

Hier laß' als meiner Liebe Pfand.

​

(...) Ganz siehe hier>>>

Now through heaven’s hall gaze

all the little golden stars.
I am all alone and without hope, awake while others sleep.

​

Maiden, you rest so peacefully

and your proud eyes are closed, through your red lips you breathe the sweet poison that wounds me.

​

You don’t consider my anguish,

nor the sweet God of Love

who guided my clouded mind

into your hand and power.

​

I lie at your deaf door,
as if I could come forward
and draw this immovable spirit toward me by my pleas.

​

What by day strays hither and thither,

the nimble fish as well as their ocean,

they’re safe to go now to their rest, only my eyes refuse to close.

​

I call those tears to bear witness with which I cannot constrain you, the tears that to shame you
I leave here as a pledge of my love.

2

Heinrich Schütz

Nachdem ich lag in meinem
öden Bette SWV 451

SB 2vl, vla, Bc

5:00

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Nachdem ich lag

Geistliche Dichtungen: Salomons hohes Lied (1627)

Drittes Lied.

Nachdem ich lag in meinem öden Bette,

ich sucht mein edles Licht,

ich sucht, ob ich den Liebsten bei mir hötte,

ich fand ihn aber nicht,

mich zwang die Brunst, das Lager zu verlassen,

ich laufe was ich kann hin durch die Stadt,

such um auf allen Gassen und treff ihn doch nicht an.

Ich fragte drauf die Wächter aus Verlangen:

Wisst ihr mein Leben nicht ?

Und als ich war ein wenig fortgegangen,

da fand ich erst mein Licht,

ich griff ihn an, begierig ihn zu zwingen

zu meiner Mutter hin, ich musst ihn doch bis

in ihr Haus heimbringen und in die Kammer ziehn.

So große Lust ihr habt zu Reheböcken,

ihr Töchter Solyme,

so wenig sollt ihr meinen Liebsten wecken,

bis dass er selbst aufsteh.

Wer ist sie doch, die ihre Schönheit zeiget,

kömmt aus der Wüstenei, wie Rauch empor

von theuren Myrrhen steiget und vieler Specerei.

​

​

​

Ganz>>

All night long on my bed
   I looked for the one my heart loves;
   I looked for him but did not find him.
I will get up now and go about the city,
   through its streets and squares;
I will search for the one my heart loves.
   So I looked for him but did not find him.
The watchmen found me
   as they made their rounds in the city.
   “Have you seen the one my heart loves?”
Scarcely had I passed them
   when I found the one my heart loves.
I held him and would not let him go
   till I had brought him to my mother’s house,
   to the room of the one who conceived me.
Daughters of Jerusalem, I charge you
   by the gazelles and by the does of the field:
Do not arouse or awaken love
   until it so desires.

Who is this coming up from the wilderness
   like a column of smoke,
perfumed with myrrh and incense
   made from all the spices of the merchant?

​

complete >>>

3

Andreas Hammerschmidt

Wie die güldnen Rosen Zier
Geistlicher Dialogen ander Teil (1645)

ST 2vl, Bc

4:00

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Wie die güldnen Rosen Zier

Geistliche Dichtungen: Salomons hohes Lied (1627)

Das andere Lied

Wie der güldnen Rosen Zier

Unter scharpffen Dörnern blühet

Und für ihnen ragt herfür;

Wie ihr schöner Glantz aussihet,

So muß meiner Liebsten Schein

Unter andern Töchtern seyn.

​

Wie ein Oepffelbaum der Frucht

In dem reichen Herbste treget

Für den Bäumen wird gesucht

Die man ohne Nutzen heget;

So weit blickt deß Liebsten Zier

Für den andern Söhnen für.

 

O ihr Töchter Solyme,

Ich beschwer' euch bey den Rehen

Die zu Feld' und auff der Höh'

In der feisten Weide gehen,

Weckt mein Lieb nicht auff mit Macht

Biß sie von sich selbst erwacht.

​

Hör' ich meinen Liebsten nicht?

Seh' ich ihn nicht zu mir dringen?

Schaue doch mein werthes Liecht

Auff den weisen Hügeln springen,

Wie ein Rehbock sich erzeigt

Und die wilde Gemse steigt.

​

Was ist besser, als daß ich

Wann mich brennt die Sommerhitze

Seiner Frucht gebrauche mich,

Unter seinem Schatten sitze?

Dann zu meiner Kehlen Lust

Ist mir Süssers nichts bewust.

​

(...) Ganz siehe hier>>>

I am a rose of Sharon, 
a lily of the valleys.

As a lily among thorns, 
so is my love among the daughters.

​

​

As the apple tree among the trees of the wood, 
so is my beloved among the sons. 
I sat down under his shadow with great delight, 
his fruit was sweet to my taste. 

4

Constantin Chr. Dedekind

Der Mörgenröht ihr Lachen befördert alle Sachen

aus der "Elbianischen Musenlust", 10 Opizianische (1665)

Voice, Lute

2:30

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MorgenröhtArtist Name
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Aurora

Erscheint auch in "Des Knaben Wunderhorn" von Achim von Arnim

Wer sich auf Ruhm begiebet

Und freye Tage liebet

Der liebet auch dein Liecht

Aurora; du mußt machen

Den Fortgang aller Sachen

sonst hilft der Vohrsatz nicht.

 

Wänn deine göldnen Strahlen

die blauen Wolken mahlen

du wehrtes Himmel Kind

So muß die Nacht verbleichen

es müßen für dir weichen

So viel als Sternen sind.

 

Es ist die grosse Sonne

Der Erden Lust und Wonne

So herrlich nicht als Du:

Wänn Sie dich an will sehen

so kann es nicht geschehen

als nuhr von hinten zu.

 

Kommst du aus Zitons Armen

Da muss das Feld erwarmen

Da lachet Berg und Wald

Das Graas muß Bluhmen bringen

die leichten Vögel singen

daß Erd und Lufft erschallt.

Wer seinen Muth will ätsen

Mit schneller Jagd und Häzzen

Der stehet auff mit Dihr:

Du bist der Brünste Mutter

dein Tau erzeugt das Futter

für Wild und alles Tier.

 

Wer Waffen trägt und kriget

wer an den Ketten liget

wer auf dem Meere wallt

wer voll ist schwehrer Sorgen

der spricht wänn wird es morgen?

Aurora, komm doch bald.

 

Auch Ich bin dihr ergeben

Du lätsest mihr mein Leben

Mit deiner schönen Zier

Hierum will ich dich preisen

und meinen Dienst erweisen

O Göttin für und für.

 

Laß mich nuhr dieß erlangen

wann ich mein Lieb umfangen

so halt den Zügel an

Halt an die hellen Blikke

bis ich zuvohr mein Glükke

wie recht gebrauchen kann.

Who seeks fame

And love freye days

He also loves your love

Aurora; you have to do

The progress of all things

otherwise the prefix will not help.

 

Wänn your golden rays

the blue clouds grind

you defended heaven child

So the night must fade away

it must give way for you

As many as there are stars.

 

It is the big sun

The earth's joy and delight

Not as wonderful as you:

If you want to see you

it can't happen like that

than close from behind.

 

Are you coming out of Ziton's arms?

The field has to warm up

Mountain and forest are laughing

The grass must bring flowers

the light birds sing

that earth and air resound.

Who wants to erase his courage

With quick hunt and Häzzen

He stands up with Dihr:

You are the best mother

your dew creates the forage

for game and all animals.

 

Who carries arms and kriget

who liget on the chains

who waves on the sea

who is full of grave worries

who speaks wänn will it be tomorrow?

Aurora, come on soon.

 

I am also devoted to you

You read my life

With your beautiful ornament

This is why I want to praise you

and do my service

O goddess for and for.

 

Let me just get this

when I embrace my love

so hold the reins

Stop at the bright eyes

until I have my luck in front of me

how right can use

5

Andreas Hammerschmidt

Wenn Gott auf unsre Lenden
Aria (Geistlicher Dialogen ander Teil, Dresden,1645)

SSB, Bc

2:30

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Wenn Gott GanzArtist Name
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Wenn Gott auf unsre Lenden

Wenn Gott auf unsre Lenden

hat eine Last gelegt,
ist Schmerz an allen Enden,

wenn aber er sie trägt,

Da bekennet unser Mut,

Gott ist anders nicht als gut.

​

Wenn Gott uns Wunden schläget,

er regt sich Traurigkeit,
wenn er sie selber pfleget, verschwindet alles Leid,

Da bekennet unser Mut,

Gott ist anders nicht als gut.

​

Wenn Krankheit uns umgiebet,

wird unsre Seele matt,
Gott wird gelobt, geliebet,

wenn er erquicket hat,

Da bekennet unser Mut,

Gott ist anders nicht als gut.

​

Wenn Gott zur Höllen führet,

entsinket Herz und Sinn,

wenn er mit Leben zieret,

greif selber über hin,

Da bekennet unser Mut,

Gott ist anders nicht als gut.

​

Ach lass auch künftig spüren

die Hand so heilen kann,

soll eine Last mich rühren,

greif selber auch mit an,

Da bekennet Mund und Mut,

Gott ist anders nicht als gut.

​

Soll Krankheit mich umgeben,

soll ich zur Höllen hin,
so wollest du zum Leben
mich fröhlich wieder ziehn,

Da bekennet Mund und Mut,

Gott ist anders nicht als gut.

When God is upon our loins

has put a burden

there is pain at every end,

but if he wears it,

Our courage confesses

God is no other than good.

 

When God cuts us wounds

he stirs sadness,

if he takes care of her himself, all suffering disappears,

Our courage confesses

God is no other than good.

 

When sickness embraces us

our soul becomes weary,

God is praised, loved,

when he is refreshed,

Our courage confesses

God is no other than good.

 

When God leads to hell

sink your heart and mind,

when he adorns with life,

reach over yourself,

Our courage confesses

God is no other than good.

 

Oh let it be felt in the future too

the hand can heal so

should a burden move me

attack yourself too,

Mouth and courage confess

God is no other than good.

 

Shall illness surround me

should I go to hell

that's how you want to live

pull me happily again,

Mouth and courage confess

God is no other than good.

6

Heinrich Schütz

Liebster, sagt in süssen Schmerzen
SWV 438

SS 2vl, Bc

4:30

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Liebster, sagt in süßem Schmerzen

Geistliche Dichtungen: Salomons hohes Lied (1627)

Liebster, sagt in süßem Schmerzen deine Sulamithin dir,
komm doch, saget sie von Herzen, küsse mich, o meine Zier,

deine Huld ist zu erheben
für des schönsten Weines Reben.

​

Dein Geruch der ist viel besser,

als der feist Olivensaft
an dem syrischen Gewässer,
als des Balsams edle Kraft,

darum müssen auf dich schauen

und dich lieben die Jungfrauen.

​

Zeuch mich hinter dir, wir kommen, folgen deinen Händen nach,
nun er hat mich eingenommen
in sein heilges Schlafgemach,

will mich wissen an den Enden,
wo sich meine Brunst kann wenden.

​

Wem darf ich an Glücke weichen, weil mich der so sehnlich liebt,

dem kein Wein ist zu verleichen,

den die beste Traube giebt!

Alle Leute, welche leben,

müssen meinen Freund erheben.

​

Meint ihr, dass ich minder gelte,

o ihr Töchter Solyme,
weil ich schwarz bin, wie die Zelte

an der heißen Mohrensee,

könnt ich Schönheit doch noch leihen Salomons Tapezereien.

​

Dass ich braune Haut gewonnen,
seht mich darum nicht so an,
ich bin schwarzbraun von der Sonnen, ihre Brunst hat dies getan,
seit dass mich in Zorn und Hassen meiner Mutter Kinder fassen.

​

Ich muss ihnen stets verwachen

ihre Berg und ihren Wein,
ihre Berge, welche machen,
dass ich itzund schwarz soll sein,

aber mein Berg blieb nur liegen,

weil ich musste sie vergnügen.

My Beloved, in sweet anguish
your Shulamite said to you,
oh come, she pleaded from the heart, come kiss me, oh my adornment,

your grace is the equal
of the vines of the finest wine.

​

Your perfume is far finer
than the purest olive juice
from the Syrian lakes,
than the noble power of the balm,

that is why you are beheld

and beloved by all the maidens.

​

Draw me after you, we are coming,

we are following your hands,
now he has taken me in,
into his holy bedchamber,

wishes to know me at the pinnacle

of which my ardor is capable.

​

To whom may I surrender my fortune, because he loves me so fervently,
with whom no wine can be compared which was rendered from the finest grapes! Everyone who is alive

must elevate my friend.

​

Do you think that I am worth less,

oh you daughters of Solyme,

because I am black as the tents

along the hot Moorish seas,

though I could lend beauty

even to Solomon’s tapestries.

​

That my skin has become brown,

do not look at me thus,
I am dark brown from the sun,
its blaze did this to me,

and ever since, in rage and hate,

my mother’s children touch me.

​

I must always watch for them

over their mountains and their wine,

their mountains which have caused

my skin to be black now,
but my own mountain stayed fallow

since I had to do their pleasure.

7

Heinrich Schütz

Die Erde trinkt für sich SWV 438

AT Bc

2:00

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Die Erde trinkt für sich

Aus "Epigramme", nach Anakreon

Die Erde trinkt für sich,

die Bäume trinken Erde,
Vom Meere pflegt die Luft

auch zu getrunken werden,
Die Sonne trinkt das Meer,

der Monde trinkt die Sonnen;
Wollt dann, ihr Freunde,

mir das Trinken nicht vergonnen?

„The black earth drinks, in turn

The trees drink up the earth.

The sea the torrents drinks,

the sun the sea,

And the moon drinks the sun.

Why, comrades, do ye flout me,

If I, too, wish to drink?“

Anakreon, Odes 21.

8

Heinrich Schütz

Glück zu den Helikon SWV 96

AT Bc

2:30

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Glück zu dem Helikon

Glück zu dem Helikon,

ich hör der Musen Ton,

Clio, Euterpe rein

Melpomene stimmt ein.

​

Ich hör süßen Gesang
wie der Sirenen Klang,
doch wie ich recht vernahm,

von Phoebo alls herkam.

​

Allhier der Orpheus hoch

sein Harfen stimmet noch,

bewegt Wälder und Tal,

erfüllt des Jovis Saal.

​

Ein’ neuen Klang zuvor,
der nicht in ihrem Chor,
ein Jünger fing mit an,

spielt auch auf diesem Plan.

​

Sie liefen all ohn Ruh,
die Musen gossen zu,
dass er nass von dem Wein,

ein Bach lief von ihm rein.

​

Permessus lobt die Sach,

Glück zu der Neuenbach,
den Pegasus gemacht,
der Brunn auch heimlich lacht.

​

Der Midas nicht hie gilt,

den Phoebus tapfer schilt,

allein der Musen Zahl singt

in der Götter Saal.

Fortune favors the Helicon,
I hear the sound of the muses,

pure Clio and Euterpe,

Melpomene adds her voice.

​

I hear sweet singing,

sweet as siren sounds,

but when I heard rightly

it all came from Phoebo.

​

Here it was that Orpheus

still tunes his raised harp,
moving forests and valleys,

filling Jove’s hall.

​

Earlier, a new sound
that was not in their choir

was begun by a youth

who added it to the whole.

​

They all ran restlessly
and the muses poured
that he would be drenched with wine, which ran in rivers down his sides.

​

Permessus praised the matter,

good fortune to the new brook

which Pegasus made,
even the well laughs secretly.

​

Midas does not count here
who is bravely scolded by Phoebus;

only the group of the muses
sing in the hall of the gods.

9

Andreas Hammerschmidt

Komm Nordwind

ST 2vl, Bc

3:30

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Komm Nordwind

Geistliche Dichtungen: Salomons hohes Lied (1627)

Das andere Lied

Komm Nortwindt, du, o Sudt, steh' auff,

Nim durch den Garten deinen Lauff,

Laß seine Wurtzel wol durchnässen;

Mein Liebster' komm' jetzt ohn Beschwer

In diesen werthen Garten her,

Von seiner edlen Frucht zu essen.

​

Ich bin schon in den Garten kommen

Und habe Myrthen abgenommen

Und Würtze Schwester meine Ruh

Ich esse Honig O mein Leben

Ich trinke Saft von truncknen Reben

Und meine süsse Milch darzu.

​

Nun kommt ihr Freunde kommt zu essen

Des Leides sei jetzt ganz vergessen

Tut weg die bleiche Traurigkeit

Wir wollen nur auf Freude denken

Nicht unterlassen einzuschenken 

Biß daß ihr trunken worden seyd.

Come North wind, you, O South get up,

Take your walk through the garden,

Let his roots soak through;

My dearest 'come' now without a complaint

Into this precious garden,

To eat of its noble fruit.

​

I've already come into the garden

And took off myrtles

And season my peace, sister

I eat honey O my life

I drink juice from drank vines

And my sweet milk with it.

 

Now come you friends come to eat

The suffering is now completely forgotten

Put away the pale sadness

We just want to think of joy

Do not refrain from pouring

Bite that you've gotten drunk.

10

Andreas Hammerschmidt

Wer Gott das Herze giebet

SA 2vl, Bc

3:30

Wer Gott das HerzeArtist Name
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Wer Gott das Herze giebet

Wer Gott das Herze giebet 

so nie sich von Ihm trännt

und eine Seele liebet 

die Keine Falschheit kännt

der mag entsorget wachen 

mag schlaffen wänn Er will

weil seine rechte Sachen 

sehn auf ein gutes Ziel.

 

Laß böse Zungen sprächen 

was ihnen nuhr gefällt

Laß Neid und Eifer stechen, 

laß toben alle Welt

so wird Er dennoch machen

was sein Gemüte will

weil deine rechte Sachen 

sehn auf ein gutes Ziel. 

 

Ich lege Neid und Hassen 

beständig unter mich

und ställe Tuhn und Lassen, 

Oh Gott! allein auf dich

Du wirst es alles machen 

tuhn was mein Herze will

weil meine rechte Sachen 

gehen auf ein gutes Ziel.

Who gives the heart to God

so never separate from Him

and loves a soul

who knows no falsehood

he may wake up without worries

likes to sleep if he wants to

because its right things

look to a good goal.

 

Let evil tongues speak

what you just like

Let envy and zeal stab

let all the world romp

so he will do anyway

what his mind wants

because your right things

look to a good goal.

 

I put envy and hatred

constantly under me

and do nothing,

Oh God! alone on you

You will do it all

do what my heart wants

because my right things

go towards a good goal.

11

Constantin Chr. Dedekind

Die Augen melden oftmals an, dass Liebe sich nicht bergen kann

aus der "Elbianischen Musenlust", 10 Opizianische (1665)

Voice, Lute

2:30

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Die Augen melden oftmals an

Das stumme Wort der Augen zwahr 

weist seine Meinung oftmahls dahr

von seiner Liebes Pein zu klagen

Ach könnte meine schöne Zier 

diess aus den Augen lesen mihr

mein Trost der wäre nicht zu sagen.

Die Hoffnung hielte mich allein

dass ich verliebet wollte sein.

 

Verlacht man denn mein Angesicht

und gälten meine Sterne nicht

zu hören was ihr Wort begheret

Was soll ich denn erdänken noch

damit sie leichtlich merke doch

das Feuer welch es mich verzehret?

Wil mann es aber nicht verstehn

so muß ich elend untergehn.

 

Eile gleich, sterb ich aus Liebes Pein

so wird mein Graab dänn müssen sein

ein Dänkmahl ihrer grossen Tugend

Doch ist ihr herz auf ihrn Altar

zu schlechtes Opfer ganz und gahr

für meiner Göttin Himmels Jugend

Mein Graab werd ich mir Ehr erfülln

die weil ich sterb um ihrent willn.

 

Die Himmel haben nicht Verstand

doch plfägt der Zirkel Lauff und Band

sehr lieblich in sich selbst zu singen: 

Der Schwann auch wänn er sterben soll

so höret man ihn schön ud wohl

mit süsser Melodei erklingen? 

Wänn Holz zur Lauten wird gemacht

denn hört man erst der Stimme Pracht.

 

Soll sich der Männsch nicht unterstehn

 wänn itzt sein Scheiden an will gehn

sein Leiden ud Beschwehr zu klagen? 

Zu reden von der Grausahmkeit

und was ihm Schönheit macht vor Leid

ihn treibt die Liebe, darf er zagen? 

Die Liebe die stäts um ihn schwebt

und bei ihm steht so lang er lebt.

The silent word of the eyes is true

often shows his opinion

to complain of his love torment

Oh my beautiful ornament

read this out of sight mihr

my consolation would not be to say.

Hope would keep me alone

that I wanted to be in love

 

If one laughs at my face

and don't count my stars

to hear what their word begs

What else should I give thanks?

so that they can easily notice

the fire that consumes me?

But you don't want to understand

so I must go down miserably.

 

In a hurry, I will die of dear agony

so my grave will have to be danish

a Danish feast of their great virtue

Yet your heart is on your altar

too bad sacrifice whole and whole

for my goddess heavenly youth

I will honor my grave

because I die for their sake.

 

Heavens have no mind

but the circle plfucks Lauff and Band

very lovely to sing in oneself:

The swann also should die

so you can hear him beautifully and well

to sound with a sweet melody?

If wood is made for the lute

because only one hears the splendor of the voice.

 

Shouldn't the man be subordinate to himself

wans his parting now wants to go

to complain of his suffering and defenses?

To speak of the cruelty

and what makes him beautiful with sorrow

love drives him, may he hesitate?

The love that hovers around him

and stands with him as long as he lives.

12

Andreas Hammerschmidt

Tugend ist der beste Freund

T (B) 2vl, Bc

3:00

Tugend HammerschmidtArtist Name
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Tugend ist der beste Freund

Aus "Martini Opitii Acht Bücher Deutscher Poematum" durch ihn selbst herausgegeben, Breslau (David Müller) 1625

Tugend ist der beste Freundt,

Die uns allzeit pflegt zu lieben,

Wann die schöne Sonne scheint

Und die Wolcken uns betrüben;

Reisen wir gleich hin und her,

Ueber Land und über Meer,

Es ist ihr kein Beschwer.

 

Sie weiß nichts von Menschen Gunst,

Wie es zwar manch Freund hier machet,

Der auß falscher Liebesbrunst

Frölich klagt und kläglich lachet,

Der zwar gut ist vom Gesicht

Und sich aller Treu verspricht;

Das Hertze meint es nicht.

 

Als das leichte Glücke mich

Schien' ein wenig zu erheben,

Wolte der und jener sich

In den Todt auch für mich geben;

Nun ein kleiner rauer Wind

Nur zu wittern sich beginnt,

Ist niemand, der sich findt.

 

Doch will ich von meinem Muth'

Auch das minste noch nicht schreiten

Und gedencken, daß mein Guth

Wären wird zu allen Zeiten;

Dann mein Trost in Glück und Noth,

Hier und da, in Ehr' und Spott,

Ist Tugend und ist Gott.

Virtue is the best friend

Who always loves us

When the beautiful sun shines

And the clouds grieve us;

Let's travel back and forth

Over land and over sea,

It's not a complaint for her.

 

She knows nothing of people's favor

As some friends do here,

The out of false ardor of love

Merrily complains and laughs miserably,

Which is good from the face

And all promises to be true to himself;

The heart doesn't mean it.

 

Than the easy happiness me

Seemed to rise a little

Wanted each other

To give into death for me too;

Now a little rough wind

Only begins to smell

Ain't nobody who finds himself.

 

But I want from my courage

Not even the minste pace

And remember that my Good

Would be at all times;

Then my consolation in happiness and hardship,

Here and there, in honor and mockery,

Is virtue and is God.

9

Heinrich Schütz

Läßt Salomon sein Bette nicht umgeben SWV 452

SB 2vl, vla, Bc

6:00

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Läßt Salomon sein Bette umgeben

Geistliche Dichtungen: Salomons hohes Lied (1627)

Lässt Salomon sein Bette nicht umgeben, stehn sechzig nicht allhier
aus Israel, die Stärksten, so da leben
und wachen stets dafür?

Sie allesamt sind ritterlich geübet,
sind ihres Königs Macht
und schützen ihn, indem er liegt verliebet, behüten ihn die Nacht.

​

Der Salomon ließ schönes Holz abhauen vom grünen Libanon,
von Silber ließ er edle Säulen bauen
an seinen Bettethron,

die Deck ist Gold und Purpur ist sein Kissen, der Grund ist Lieb und Gunst
aus Solyma von Töchtern, die wohl wissen zu sticken nach der Kunst.

​

Kommt doch heraus,
kommt her doch, ihr Jungfrauen
ihr Töchter von Zion,
ach säumet nicht, kommt eilends anzuschauen den König Salomon,
seht auf sein Haupt, seht an die schöne Krone auf seine Heiratzeit,
die itzund gibt die Mutter ihrem Sohne
zu rechter Fröhlichkeit.

Does Solomon not cause his bed to be surrounded by sixty men standing there,
the strongest who live in Israel
guarding him at all times?

They are all trained in knightly skills, they are their king’s might,
and protect him while he lies, in love, guarding him all night.

​

Solomon caused beautiful wood to be cut from verdant Lebanon,
he had noble pillars made of silver
for his throne bed,

the ceiling is gold and his pillow is scarlet the reason is love and favor,
from Solyme, by daughters who know well how to embroider with great artistry.

​

Come, come out,
come here, you maidens,
you daughters of Zion,
ah, do not delay, hurry to come and behold Solomon the King,
see on his head, see the beautiful crown for his wedding time
which now the mother gives to her son
for genuine rejoicing.

Madrigale von Heinrich Schütz

nicht nach Opitz

13

Heinrich Schütz

Teutoniam dudum belli SWV 338

SSATB 2VL Bc

5:00

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Teutoniam dudum belli

Nicht von Opitz

Teutoniam dudum belli, atra pericla molestant.
Omnibus o bona pax, gaudia mille ferat.
Laetentur cives patulo, gens omnis in orbe.
In patria dulci prosperitate nova.

Tota Slesis resonet, jam tota Bugordis,
tota Budorgis: gaudia mille ferat.

Turba novem filium nova cantica cantet,
Apollo aureolo resonum pectine pulset ebur,
exclamant passim Charites hominesque venusti:
Omnibus o bona pax, gaudia mille ferat.

​

EN

Germany long war, risks harm to black.

All things, O fair peace, the joys of a thousand that might bring.

Let the citizens of his open, the whole nation in the world.

The success of the new sweet home.

 

All Slesia proclaimed at all Bugordis;

the whole Budorgis: the joys of a thousand that might bring.

 

The crowd son of nine new songs to sing,

Apollo golden ECHO shuttle knock ivory

They shouted randomly Graces men and elegance;

All things, O fair peace, the joys of a thousand that might bring.

14

Heinrich Schütz

O dolcezze amarissime d´Amore 
SWV 1

SSATB Bc

2:30

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O dolcezze amarissime d´Amore

Nicht von Opitz

O dolcezze amarissime d'amore,

quanto è più duro perdervi,

che mai non v'haver

ò provate ò possedute,

come saria l'amar felice stato,

se'l già goduto ben non si perdesse

o quando egli si perde,

ogni memoria ancora

del dileguato ben si dileguasse.

O most bitter sweets of love,

how much harder it is to lose you,

that I never have

ò proven ò possessed,

how happy she was,

if it has already been enjoyed it would not be lost

or when he gets lost,

any memory yet

of the vanished well vanished.

15

Heinrich Schütz

Siehe wie fein und lieblich ist´s
SWV 48

SSATB 2vl, Bc

7:00

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Siehe wie lieblich

Psalm 133 (kein Opitz)

Siehe, wie fein und lieblich ist’s,
dass Brüder einträchtig beieinander wohnen, wie der köstliche Balsam ist,
der vom Häupt’ Aaron herabfleußt,
in seinen ganzen Bart,
der herabfleußt in sein Kleid.
Wie der Tau, der vom Hermon herabfällt, auf die Berge Zion;
denn daselbst verheißt der Herr
Segen und Leben immer und ewiglich.

Behold, how good and how pleasant it is for brethren to dwell together in unity!
It is like the precious ointment upon the head, that ran down upon the beard,

even Aaron’s beard:
that went down to the skirts of his garments; As the dew of Hermon, and as the dew
that descended upon the mountains of Zion: for there the Lord commanded the blessing, even life for evermore.

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Nachdem ich lag
Wie die güldnen
Der Mörgenröth
Wenn Gott auf unsere
Liebster sagt in süssen
Die Erde trinkt für sich
Glück zu den Helikon
Komm Nordwind
Wer Gott das Herze giebet
Die augen melden oftmals
Tugend ist der beste 2
Teutoniam dudum
O dolcezze amarissime
Siehe wie fein und lieblich
Lässt Salomon
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