Progetti musicali senza confini
Musikschätze aus Dresden
Giove in Argo
von Antonio Lotti (1667-1740)
Melodrama pastorale in drei Akten
Erstaufführung in modernen Zeiten durch den Verein Ars-Augusta e.V.
20.September 2019
Kurtheater "Henryk Wieniawski", Bad Salzbrunn
22.September 2019
Palais im großen Garten, Dresden
Wiederaufnahme im Jahr 2020
23.September 2020
Klemperer-Saal, SLUB Dresden
26.September 2020
Gerhart-Hauptmann-Theater, Görlitz
Dirigent: Enrique Gomez-Cabrero Fernandez
Regie: Szymon Komarnicki
Bühnenbild/Kostüme: Jerzy Basiura
Licht-Regie: Klaudia Kasperska
Besetzung
Arete: Radoslaw Pacholek*
Iside: Nana Bugge Rasmussen (Magdalena Pikuła)
Erasto: Elvire Beekhuizen
Calisto: Aleksandra Hanus, (Johanna Reithmeier)
Diana: Linsey Coppens, (Anne-Marie Tietze)
Licaone:Mikus Abaronins, (Pawel Kowalewski)
Vespetta: Petra Havrankova, (Wiktoria Oskroba)
Milo: Grzegorz Zajaczkowski
*Für Wiederaufnahmen der Oper suchen wir einen jungen Countertenor
Lausitzer Barockensemble / Łużycki Zespół Barokowy
Barockviolinen: Helmut Riebl (Koncertmistrz),
Enrique Gomez-Cabrero Fernandez, Seojin Kim (Kacper Szpot), Annette Rössel (Karolina Habalo)
Bratsche: Magdalena Borkowska
Barockcello: Szczepan Dembinski
Theorbe: Frank Pschicholz
Cembalo: Adam Piotr Rorat
Kontrabaß: Alexander Göpfert
Traversoflöten: Małgorzata Klisowska (Radosław Orawski)
Oboe: Hanna Piasna, Katarzyna Czubek
Waldhörner: Christian Schmitt (Mateusz Cendlak), Krzysztof Bielasik
Das Projekt wurde gefördert durch:
2019: Kaufhaus Görlitz
2020: Mitteldeutsche Barockmusik e.V., Kaufhaus Görlitz, Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien.
CD aus der Premiere 2019 sind bei unserem Verein für 20 € erhältlich.
Über das Werk
Vor dreihundert Jahren wurden die berühmten „Planetenfeste“ in Dresden gefeiert, ein großartiges Barock-Festival im Rahmen der Hochzeit von Friedrich August II. Kurfürst von Sachsen mit Maria Josepha von Habsburg. Das Fest wurde damals mit der Oper „Giove in Argo“ des Venezianers Antonio Lotti (1667-1740) eröffnet und aus ganz Europa waren Künstler und Fürsten dazu eingeladen. Das Leitmotiv des Festivals waren die „Griechischen Götter“ die als Planeten gleichen Namens dem neuen Paar Glück und Erfolg bringen sollten. Friedrich August III., ebenso wie sein Vater August der Starke als Friedrich August II., sind auch als Könige von Polen in die Geschichte eingegangen.
August III lebte sowohl in Warschau als auch in Dresden, bemühte sich um das Verbinden bzw. die Versöhnung der beiden Völker und liebte die italienische Oper. In „Giove in Argo“ begann der berühmte Senesino seine europäische Karriere gefördert durch das Mäzenatentum Augusts des Starken.
Der Verein „Ars-Augusta e.V.“ in Görlitz, gegründet und geleitet von der griechisch-polnischen Opernsängerin Eleni Ioannidou, hat sich seit vier Jahren der Aufgabe verschrieben, das gemeinsame, teilweise vergessene Kulturerbe – vor allem im Bereich Theater und Musik – von Sachsen und Polen wieder zu beleben. Nach der Entdeckung der originalen Opern-Partitur in der Dresdner Universitätsbibliothek im Jahr 2019 erfolgte zunächst deren Digitalisierung, viele Monate später dann die Aufführungen im Neobarock-Kurtheater von Bad Salzbrunn sowie im Dresdner Palais im großen Garten. Die Vorstellungen waren eine Sensation und ein großer Erfolg!
Nun wiederholt der Verein „Ars Augusta“ die Oper heuer auch auf der Bühne des Gerhart-Hauptmann-Theaters.
Die Musiker und Musikerinnen des Lausitzer Barockensembles kommen aus beiden Nachbarländern, die Sänger und Sängerinnen sind Absolventen oder Studenten der Hochschule für Musik in Dresden und Leipzig sowie der Musikakademie von Warschau und Breslau. Das Lausitzer Barockensemble wird seit zwei Jahren von dem in Breslau lebenden Barock-Violinisten und Dirigenten aus Madrid, Enrique Gomez-Cabrero Fernandez, dirigiert. Ausser seiner langjährigen Erfahrung als Konzertmeister für Barock-Projekte in der ganzen Welt ist er ein gefragter Dozent und begabter Lehrer. So ist in diesem Jahr nicht zuletzt seinetwegen die „Academia Ars Augusta“ entstanden. Die Lotti-Oper „Giove in Argo“ ist in diesem Jahr das zweite Projekt der „Academia“.
Der junge Regisseur Szymon Komarnicki, Absolvent der Dramatischen Akademie in Krakau, hat wie schon im Vorjahr die Regie übernommen. Das Gerhart Hauptmann Theater erinnert unter den Zwängen von Covid 19 stark an die Theater der Barockzeit. Der Zuschauerraum hat keine geschlossenen Sitzreihen mehr, stattdessen können die Zuschauer an kleinen Tischchen sitzen und dabei ein Gläschen Wein trinken und sogar eine Kleinigkeit essen. So war es auch damals im Theater üblich.
Die Musik Antonio Lottis verströmt Leichtigkeit und südlichen Charme, typisch für das damalige Venedig. Die Melodien der Arien sind wunderschön und eingängig, die Rezitative dramatisch und effektvoll. Der Komponist, der damals recht bedeutend war, ist heute nahezu ein Unbekannter, aber mit der Wiederentdeckung dieser Oper ist eine Renaissance seiner Musik hoffentlich vorprogrammiert.