Progetti musicali senza confini
Das Musiktheater von Max Marschalk
"Von Wichteln und Engeln"
Max Marschalk (1863-1940)
Das Wichtelchen
Oper in einem Akt, Libretto: Moritz Heimann
Hannele
Melodramatische Musik für "Hanneles Himmelfahrt" von Gerhart Hauptmann, Übersetzung: Maria Konopnicka
10.Oktober 2020, 17:00
Städtisches Museum Gerhart-Hauptmann-Haus in Hirschberg
Eintritt frei
11.Oktober 2020, 19:00
Herrenhaus Goßwitz
Eintritt frei, Spenden erwünscht
Regie: Eleni Ioannidou
Kostüme: Anna Utko
Klavier: Mateusz Słowikowski
Besetzung:
Marie: Małgorzata Przybysz (Mezzo)
Wichtelchen: Mikołaj Bońkowski (Bass)
Hänschen: Christian Bild (Tenor)
Hausfrau: Eleni Ioannidou (Sopran)
In Kooperation mit dem Gerhart-Hauptmann-Haus in Hirschberg und dem Herrenhaus Gosswitz .
Das Projekt wurde gefördert durch das Kulturreferat für Schlesien im Schlesischen Museum zu Görlitz und das Generalkonsulat der BRD in Breslau.
Über das Werk
"Das Wichtelchen" wurde um 1900 zu dem Libretto von Moritz Heimann komponiert, der auch Ehemann von Max Marschalks Schwester war. Gerhart Hauptmann war übrigens der Ehemann von Marschalks zweiter Schwester, Margarette. "Wichteln" sind Hausgeister, die in verschiedenen Märchen Mitteleuropas, aber auch in der slawischen Kultur vorkommen. Sie können gut oder böse sein, es hängt von den Menschen ab, mit denen sie verkehren.
In der Oper in einem Akt von Max Marschalk freundet sich ein Wichtel mit der jungen Marie an, die das Kindermädchen im Haus einer Dame ist und sich um ihren Sohn Hänschen kümmert. Hänschen mag die Lieder und Geschichten von seinem Kindermädchen. Auf die Frage, woher Marie diese Lieder kennt, antwortet sie, dass es ein Wichtelchen ist, die sie ihr beibringt. Aber Hänschen muss jetzt schlafen gehen und dann erscheint das Wichtelchen hinter dem Ofen. Er beginnt sich mit dem jungen Mädchen zu unterhalten und bringt sie dazu, sich an ein Geschehnis zu erinnern, das sie vor langer Zeit verdrängt hat. Das dunkle Geheimnis des Mädchens wird dann gelüftet und die Oper endet mit einem dramatischen Finale. Aber bis zum Ende wissen wir nicht, wer dieser Wichtel wirklich ist und warum er erschienen ist?
Max Marschalk hat Musik für viele Stücke von Gerhart Hauptmann geschrieben, wie "Und Pippa tanzt", "Versunkene Glocke" oder "Schluck und Jauch". Das erste und wichtigste war "Hanneles Himmelfahrt", die von Maria Konopnicka ins Polnische übersetzt wurde. Es war Bolko von Hochberg, der als Intendant des Königlichen Schauspielhauses in Berlin im Jahr 1893 die Uraufführung möglich machte. Hannele ist eine Halbwaise die, von ihrem Vater misshandelt, sich aus Verzweiflung in den eisigen Fluss stürzt. Von den Dorfbewohnern und ihrem Lehrer Gottwald gerettet, liegt sie neben der Schwester Marta im Sterben, und sieht in einem Traum wie sich alle Umstehenden in Engel verwandeln. Im Himmel sieht sie wie sich ihr geliebter Lehrer in den "Fremden" (Jesus) verwandelt, der sie im Paradies empfängt. Hannele war die Debütrolle von vielen späteren, großen Schauspielerinnen wie Pola Negri.
Max Marschalk (Berlin, 1863 - Pobierowo, 1940) war ein deutscher Komponist, Musiklehrer, Musikkritiker und Musikverleger. Er war der Sohn von Fritz Marschalk, einem Kaufmann und Ladenbesitzer, und Laura Marschalk, einer Sängerin. Er war auch der ältere Bruder der Geigerin, Schauspielerin und Pazifistin Margarete Hauptmann, der zweiten Frau von Gerhart Hauptmann. Er studierte an der Akademie der bildenden Künste in Berlin (Malerei) und nahm privaten Kompositionsunterricht bei Heinrich Urban. Von 1885 arbeitete er als Musikkritiker, von 1895 bis 1933 für die "Vossische Zeitung". Er arbeitete auch als Gesangslehrer. Bis 1934 war er Inhaber des Musikverlags "Dreililien" in Berlin. Marschalk war sehr eng mit den Komponisten Gustav Mahler und Richard Strauss befreundet. Als Komponist schuf er Opern und Theatermusik, insbesondere für seinen Schwager Gerhart Hauptmann, aber auch Orchesterstücke und viele Lieder.
Ein Projekt des Vereins Ars-Augusta e.V. in Zusammenarbeit mit dem Städtischen Museum Gerhart Hauptmann Haus in Hirschberg und das Herrenhaus Goßwitz. Gefördert vom Kulturreferat für Schlesien im Schlesischen Museum zu Görlitz und das Konsulat der BRD in Breslau.